Liebes Tour-Tagebuch,
viele Witzbolde im Internet mögen es kaum glauben, aber Bielefeld gibt es!
Ich war nämlich gestern mit meiner Cartoonshow „Das Ende ist nah!“ dort.
Und zwar im Zweischlingen, einem unglaublich gemütlichem Spielort mit einem tollen Programm in Sachen Comedy und sehr leckerer Gastronomie.
Nach einer viel zu langen Hinfahrt, die zum größten Teil aus dem Kunststück bestand, überhaupt aus Essen rauszukommen, kam ich doch überpünktlich an. Schnell mein Equipment, Bücher und Merch ausgeladen, dann hieß es Aufbau.
Ich bin immer ein wenig aufgeregt, dass mit der Technik alles klappt. Aber das war schnell erledigt, der Ton- und Lichttechniker war super.
Als ich dann erfuhr, dass noch ordentlich Tickets verkauft worden waren und der Saal gut gefüllt sein würde, begab ich mich erleichtert und glücklich in den Backstage-Raum.
Dort aber erlebte ich meinen persönlichen Albtraum!
Schon oft hatte ich Witze darüber gemacht, hatte es aber nie für möglich gehalten, dass so etwas tatsächlich mal eintreten würde. Ich habe versucht, eine Flasche Wasser zu öffnen.
Leider bemerkte ich erst auf die harte Tour, dass diese keinen Dreh-, sondern einen Druckverschluss hatte, als sich ein Schwall über meine Hose ergoss. Das Resultat: Ein nasser Fleck rechts neben dem Reissverschluss, direkt unter dem Shirt.
Natürlich habe ich für Liveshows alles immer gut geplant und bei technischem Equipment auch immer einen Plan B im Gepäck. Aber an eine Wechselhose hatte ich nicht gedacht. Nicht bei einer Show, nach der ich wieder nach Hause fahren würde. Ein sehr feuchter Lernprozess, das beim nächsten Mal anders zu handhaben.
An dieser Stelle vielen Dank an das Publikum!
Ihr habt mir das Gefühl gegeben, dass wir gestern Abend sehr viel Spaß zusammen hatten. Mehr noch: Falls Ihr den Fleck bemerkt haben solltet, habt Ihr elegant darüber hinweg gelacht. Oder ihn tatsächlich nicht gesehen und gebannt auf die Cartoons geschaut.
Danke an den Veranstalter, der mich herzlich willkommen hieß, fürstlich versorgte und geduldig noch das Signieren und Abbauen abwartete und mithalf, meine Sachen zum Auto zu bringen.
Es war schon einigermaßen spät, als ich los fuhr. Müde, aber sehr glücklich ging es dann Richtung Essen. Die Straßen waren zum Glück wieder frei.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich müde war?
Deshalb machte ich um halb eins einen kurzen Stop an einem Rastplatz, um frische Luft zu schnappen und mir die Beine zu vertreten.
Vor meinem Auto hielt ein Sportwagen und ein Zweimeter-Hühne (Typ stark untersetzter The Mountain aus Game of Thrones) in einem weißen Jogginganzug quälte sich aus dem tiefer gelegten Geschoss. Er zündete sich eine Zigarette an, schlenderte an mir vorbei und wünschte einen guten Abend. Ich erwiderte ebenfalls einen guten Abend. Der Riese schlenderte weiter, drehte sich um, bewegte sich auf mich zu und sagte: „Nix los hier, wa?“
Ich: „Nun, ist auch spät.“
Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, vergingen.
Dann sagte er: „Lust, was zu machen?“.
Ich ging davon aus, dass er jetzt nicht gerade eine Partie Schach meinte, also antwortete ich mit einem knappen Nee und murmelte etwas davon, dass ich dann jetzt auch mal weiter müsse und fuhr zügig los.
Zu Hause angekommen, ging es noch für eine Gassirunde mit dem Hund um den Block, bevor es dann viel zu kurz zu Bett ging.
Weiter geht´s mit dem glamourösen Rock´n´Roll – Tourleben am 6.11. in Unna und am 18.12. in Essen. Köln heute Abend ist auf den 16.2.2025 verlegt.
Alles dann mit Ersatzhose ;-)
Ich freu mich auf Euch!